Ein „No!“ das die USA veränderte.
Rosa Parks wurde am 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama, festgenommen. Denn sie hatte sich geweigert, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Ihr Fall inspirierte die afro-amerikanische Bürgerrechtsbewegung zum Bus-Boykott von Montgomery und war der Beginn des Endes der Rassentrennung in den USA. Heute vor 15 Jahren starb die Bürgerrechts-Ikone.
Nach ihrer Schicht als Schneiderin nahm Rosa Parks den städtischen Bus von Montgomery nach Hause. Damals gab es Rassentrennung in den Bussen der Stadt: Die ersten vier Reihen waren für Weiße reserviert, im hinteren Teil des Busses gab es einen Bereich für Schwarze. In der Mitte gab es Reihen, in denen sowohl Weiße als auch Schwarze sitzen durften. Die Regel war aber: Alle Schwarzen mussten sofort ihren Platz räumen, falls nur eine weiße Person in der Reihe Platz nahm.
Am 1. Dezember 1955 nahm Rosa Parks in einer der mittleren Reihen Platz. Gemeinsam mit ihr saßen noch vier weitere Afroamerikaner in dieser Reihe. Als der Busfahrer merkte, dass die Reihen für Weißen voll waren und schon einige von ihnen standen, ging er zu Parks‘ Reihe und forderte alle auf, die Reihe freizumachen. Am Anfang protestierten alle fünf, doch nacheinander räumten sie die Reihe. Alle, außer Rosa Parks. Der Busfahrer fragte sie, ob sie aufstehen werde. Sie verneinte. Darauf sagte der Busfahrer, dass er in diesem Fall die Polizei rufen müsse. Rosa Parks sagte darauf nur: Dann machen sie das!
Von der Festnahme zum Bus Boykott
Parks wurde festgenommen und zu einer Geldstrafe von 14 Dollar verurteilt. Bereits nach der Festnahme begann die Planung für Proteste gegen die Rassentrennung. Der afroamerikanischen Bevölkerungen von Montgomery waren die rassistischen Bus-Gesetze schon lang ein Dorn im Auge. Die National Association for the Advancement of Colored People oder NAACP (engl. Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen), eine afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, hatte schon länger geplant dagegen vorzugehen. Mit Rosa Parks hatten sie die perfekte Gelegenheit, denn Parks war nicht nur politisch entschlossen, sondern auch selbst Mitglied der NAACP.
usammen mit einem Gerichtsverfahren organisierte die Gruppe einen Bus Boykott in Montgomery. Bis die Rassentrennung aufgehoben wird, soll kein Afroamerikaner das Bussystem der Stadt benutzen. Unter den Organisatoren des Boykotts war auch Martin Luther King, der später selbst zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung werden sollte.
381 Tage boykottierte die schwarze Bevölkerung von Montgomery das städtische Bus-System. Stattdessen gingen sie zu Fuß, nutzen Mitfahrgelegenheiten oder ein afroamerikanisches Taxi-System, dass extra für den Zweck eingerichtet wurde und die gleichen Preise wie der Bus verlangte. Nach über einem Jahr entschied das Bezirksgericht von Montgomery, dass die Rassentrennung in Busen verfassungswidrig war. Das Ergebnis war ein enormer Erfolg für die Bürgerrechtsbewegung.
Die Rolle von Rosa Parks in der Bürgerrechtsbewegung
Parks engagierte sich für den Rest ihres Lebens in der Bürgerrechtsbewegung. Sie beteiligte sich an den Selma-nach-Montgomery-Märschen und wurde eine Wegbegleiterin von Martin Luther King und Malcolm X. Sie unterstützte Gewerkschaften und die Black Panther Bewegung. Außerdem half sie John Conyers bei seiner Wahl ins Repräsentanten-Haus. Der Bürgerrechtler Conyers wurde einer der wichtigsten afroamerikanischen Politiker seiner Zeit. Rosa Parks arbeitete in seinem Büro bis zu ihrer Pensionierung 1988. Sie starb am 24. Oktober 2005 im Alter von 92 Jahren.