„… und kein Mann konnte mich aufhalten“
1869 in Russland geboren, wanderte Emma Goldman 1886 nach Amerika aus und wurde dort nach den Justizmorden an den streikenden Anarchisten in Chicago (Kampf um den 8. Stundentag) zur militanten Anarchistin. Von 1906 bis 1917 gab Emma Goldman die anarchistische Zeitschrift „Mother Earth“ heraus und wurde mehrfach inhaftiert. 1919 wurde sie schließlich aus den USA ausgewiesen und nach Russland deportiert, ab 1921 lebte sie in England und Frankreich. Ihr konsequenter Anarchismus, der Einsatz für die “Freie Liebe” und die Rechte der Frauen machten sie zu einer Galionsfigur sowohl der anarchistischen, als auch der feministischen Bewegung.
Durch Emma Goldmans Biografie zieht sich die Verbindung von alltäglichem Leben und politischem Kampf. Auch entgegen den Standpunkten etlicher ihrer Genoss_innen beharrt sie auf der Übersetzung ihrer politischen Ideale in den Alltag. Und zu diesem Leben, dem Versuch des befreiten Lebens, gehört für Emma unweigerlich das ‚Schöne‘: Musik, Tanz, Literatur und die Befreiung der Einzelnen von bürgerlichen Konventionen. Anarchismus umfasse schließlich alle Lebensbereiche.